Zehn Bitten eines Pudels an den Menschen (Frauchen /Herrchen)

Viele Jahre durfte ich Dein treuer Begleiter sein.
Du hast schon, als Du mich beim Züchter abholtest, meine Liebe gewonnen.
Ich lief Dir zu und Du nahmst mich in Deine Arme.
Du hast Dir viel Mühe gegeben, aus mir einen wohlerzogenen Hund zu machen.
Wichtig war mir, dass Du viel mit mir gespielt hast, ich habe dabei auch gewonnen.
Du hast nie mit mir geschimpft oder mich gar geschlagen,
wenn eine Übung von mir nicht gleich verstanden wurde.
Unsere Bindung, dabei war es Liebe, wurde immer inniger, wir wurden unzertrennliche Freunde,
in Freud und auch in Leid. Stolz ging ich mit Dir spazieren und freute mich ebenso wie Du,wenn ich,
wegen meines gepflegten Aussehens und meiner Folgsamkeit - manchmal war sie nur Dir zu Liebe - bewundert wurden.
Nun meine letzte Bitte an Dich.
Die Zeit ist vergangen, Du wurdest älter und ich alt.
Ich bin zwar noch immer folgsam, aber das Spiel und der Spaziergang wird halt schon immer langsamer.
Aber Du verstehst mich ja, bist noch viele Stunden, auch in der Nacht, nach einem Tierarztbesuch,
wenn ich Schmerzen hatte, bei mir gewesen und die Schmerzen wurden gleich besser.
Wir waren eben Freunde.
Wenn nun mein Hundeleben zu Ende geht, bitte ich Dich, wenn es Dir möglich ist,
mich auf dem letzten Weg zu begleiten.
Mein letzter Blick soll Dir gelten, bevor meine Augen brechen.
Sei nicht so traurig, wenn Du einen Freund, vielleicht den besten, verloren hast.
Leb wohl!

 

  1. Mein Leben dauert 10 bis 15 Jahre. Jede Trennung von Dir bedeutet Leiden.
  2. Bedenke es, ehe Du mich anschaffst. Pflanze Vertrauen in mich – ich lebe davon!
  3. Sprich manchmal mit mir, auch wenn ich Deine Worte nicht ganz verstehe,
    so doch die Stimme, die sich an mich wendet.
  4. Bedenke, ehe Du mich schlägst, dass mein Kiefer mit Leichtigkeit die Knöchel Deiner Hand zu zerquetschen vermögen, dass ich aber keinen Gebrauch davon mache.
  5. Gib mir Zeit zu verstehen, was Du von mir verlangst. Zürne mich nie lange und sperre mich zur Strafe nicht ein!
  6. Du hast Deine Arbeit – Dein Vergnügen – Deine Freunde – ich habe nur Dich!
  7. Kümmere Dich um mich, wenn ich alt werde – auch Du wirst einmal alt sein!
  8. Ehe Du mich bei der Arbeit schiltst, bockig oder faul nennst, bedenke:
    vielleicht war ich zu lange der Sonne ausgesetzt oder ich habe ein verbrauchtes Herz.
  9. Wisse, wie immer an mir gehandelt wird – ich vergesse nie!
  10. Gehe jeden schweren Gang mit mir.
    Sage nie: »Ich kann so etwas nicht sehen« oder »es soll in meiner Abwesenheit geschehen«.
    Alles ist leichter für mich – mit Dir!

 

Darf ich nun gehen?

Meinst Du, es ist der richtige Zeitpunkt?

Darf ich den schmerzerfüllten Tagen und unendlichen Nächten Lebewohl sagen?

Ich habe gelebt, so gut ich konnte, habe versucht, ein Beispiel zu geben. Kann ich nun diesen letzten Schritt wagen und meine Seele freilassen?

Ich wollte zunächst nicht gehen, habe mich mit aller Macht dagegen gewehrt. Irgendwas zieht mich jedoch hin zu einem warmen, lebendigen Licht.

Ich will gehen, glaube es mir, es ist so schwierig, hier zu bleiben.

Ich versuche jedoch, so gut ich kann, noch einen Tag zu leben, damit Du Dich um mich kümmern kannst und ich Deine Liebe und Deine Angst teilen kann.

Ich weiß, dass Du traurig bist und Dich fürchtest, denn ich sehe Deine Tränen. Ich verspreche Dir, ich werde nicht weit weg sein und ich hoffe, Du denkst immer daran, dass meine Seele immer bei Dir ist, ganz gleich wohin Du gehst.

Danke dass Du mich liebst hast.

Du weisst, ich liebe Dich auch; deshalb ist es so schwer, Lebewohl zu sagen und dieses Leben mit Dir zu beenden.

Nimm mich einfach noch einmal in Deine Hände.

Ich möchte hören, wie Du sagst, dass Du mich heute gehen lässt,

weil Du mich so lieb hast